Tumorerkrankungen

Medizinische Klinik II -

Klinik für Pneumologie, Intensivmedizin und Schlafmedizin

Tumorerkrankungen

In der Bundesrepublik Deutschland erkranken jährlich knapp 46.000 Menschen an einem Lungenkrebs. Der bedeutendste Risikofaktor ist das Rauchen. Der Lungenkrebs ist mit 27% die häufigste Tumor-Todesursache bei Männern, bei Frauen mit 10% die dritthäufigste nach Brust- und Darmkrebs. Während bei den Männern die Erkrankungszahlen seit einigen Jahren leicht zurückgehen, nimmt die Zahl der erkrankten Frauen zu. In einer Reihe von Ländern hat der Lungenkrebs bei Frauen bereits den Brustkrebs überholt.

Ein Schwerpunkt unserer Klinik ist die Diagnostik und Therapie im Bereich der pneumologischen Onkologie (Lehre der Tumorerkrankungen). Dies umfasst die Geschwulsterkrankungen der Atmungsorgane (Luftröhre, Bronchien und Lungengewebe) sowie des Rippenfells und der Lymphknoten innerhalb des Brustkorbs und im Mediastinum. Im Vordergrund stehen dabei der Lungenkrebs (auch "Bronchialkarzinom" genannt), der Rippenfellkrebs (Pleuramesotheliom) sowie Tochterabsiedlungen (Metastasen) anderer Organtumoren (z.B. Magen-Darm- oder Brustkrebs) im Bereich der Lunge oder des Rippenfells.

Unsere Aufgabe als Lungenfachärzte/innen im Schwerpunkt pneumologische Onkologie besteht darin, durch gründliche Diagnostik die Art des Tumors zu bestimmen, seine Ausbreitung darzustellen und das therapeutische Konzept festzulegen.  Im Rahmen der Diagnostik stehen alle modernen diagnostischen Verfahren sowohl der Endoskopie (Spiegelung der Atemwege oder des Rippenfells) wie auch der Bildgebung (Ultraschall, Röntgen, Computertomographie, PET-CT) zur Verfügung.

Das patienten-individuelle therapeutische Konzept wird in einer interdisziplinären Tumorkonferenz erarbeitet, an der alle Partner des Lungenzentrums Dortmund teilnehmen. In dieser Konferenz wird anhand der Befunde entschieden, ob und wie der Krebs durch Operation entfernt werden kann. Wenn der Tumor nicht operativ entfernt werden kann, weil er sich zu weit in benachbarte Organe wie Herz, Speiseröhre, große Blutgefäße und Wirbelsäule ausgedehnt hat, kommen die Behandlung mit Medikamenten (Chemotherapie) und/oder Bestrahlungstherapie und/oder bronchologische interventionelle Maßnahmen zum Einsatz.

Durch die zur Verfügung stehenden Therapieformen kann die weitere Tumorausbreitung gestoppt oder zumindest zurückgedrängt werden, die Lebensqualität wird verbessert und Lebenserwartung verlängert. Bei einem kleinen Teil der Kranken hat sich eine Kombination von Chemotherapie, Strahlentherapie und Operation als sinnvoll erwiesen (sogenannte "multimodale Therapie").

Das Pleuramesotheliom, der "Rippenfellkrebs", tritt überwiegend bei Menschen auf, die Asbeststaub ausgesetzt waren und ihn eingeatmet haben. Gerade im Ruhrgebiet erfolgte Ende des letzten Jahrhunderts in vielen Bereichen die Verarbeitung von Asbest und wir sehen diese Erkrankungen leider in der Region häufiger. Dieser Tumor ist als Berufserkrankung anerkannt und muss der zuständigen Berufsgenossenschaft angezeigt werden. Zurzeit ist mit etwa 1.000 Patienten pro Jahr in Deutschland zu rechnen. In naher Zukunft rechnet man mit einer weiteren Zunahme dieser Tumorerkrankung bis 2020, da sich erst dann die Ächtung des Asbest als Werkstoff bemerkbar machen wird (Zeit zwischen Exposition und Krankheitsausbruch über 30 Jahre).

Meistens macht sich das Mesotheliom zunächst durch Flüssigkeitsansammlung zwischen Lunge und Brustwand (Rippenfellerguss = Pleuraerguss) bemerkbar. Häufig wird dies über eine längere Zeit als Rippenfellentzündung oder Lungenentzündung fehlgedeutet. Die Diagnosesicherung im Knappschaftskrankenhaus Dortmund erfolgt in der Regel durch eine Brustkorbspiegelung (Thorakoskopie), bei der man in der „Knopflochmethode“ unter Sicht aussagekräftige Proben aus dem Rippenfell entnehmen kann.

Oberstes Ziel der pneumologischen Onkologie ist die komplette Heilung des Patienten. Leider haben sich oft die Lungentumore bei Diagnosestellung  schon so im Körper des Patienten ausgebreitet, dass ein Ansatz zur kompletten Heilung nicht gegeben ist. In diesen Fällen ist unser oberstes Therapieziel, die Lebensqualität des Patienten zu verbessern,  das Leiden zu mildern und die Kranken auf ihrem schweren Weg zu begleiten. Da wir in unserer Abteilung ein ganzheitliches Konzept verfolgen, ist die palliativmedizinische Versorgung in schwierigen Lebenssituationen und eine breite sozialmedizinische und seelsorgerliche Unterstützung ebenfalls ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Dabei ist uns eine harmonische und effektive Zusammenarbeit aller beteiligten medizinischen Disziplinen unter Einbeziehung des Patienten und seiner nächsten Angehörigen wichtig. 
Dr. Clemens Kelbel
Dr. med. Clemens Kelbel
Direktor der Pneumologischen Kliniken
Chefarzt der Klinik für Pneumologie, Intensivmedizin und Schlafmedizin
Tel.: 0231 922-1373
Lebenslauf
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Zertifikat seit 2019 audit berufundfamilie
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Mitglied im Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen
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