Klinik für Urologie und Kinderurologie
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Knappschaftskrankenhaus Dortmund nimmt an Deutschlands größter Studie bei Prostata-Krebs teil
Solch eine Studie ist noch nicht dagewesen! Schon lange wird die Frage aufgeworfen, welche Therapieform beim Prostatakrebs die Beste ist, denn jede Therapie hat Nebenwirkungen. Aber welche sind dem Risiko und der Lebensqualität des Patienten am zuträglichsten? Diese und weitere Fragen können nur durch eine sinnvoll aufgebaute und deutschlandweite klinische Studie geklärt werden.
Auch das Knappschaftskrankenhaus Dortmund nimmt an Deutschlands größter Studie bei Prostata-Krebs teil.
In der PREFERE-Studie werden Patienten in einem frühen Stadium der Erkrankung betrachtet. Es stehen 4 Therapieoptionen zur Verfügung:
- Die Operation mit der vollständigen Entfernung der Prostata (Prostatektomie).
- Die Bestrahlung der Prostata von außen durch Photonen (perkutane Radiatio).
- Die Bestrahlung der Prostata von innen durch eingesetzte Seeds (Brachytherapie)
- Eine zunächst überwachende Therapie (active surveillance).
Jeder Patient, welcher die strengen Einschlusskriterien erfüllt, kann bis zu zwei Optionen abwählen. Da bisher keine der vier Optionen schlechter als eine der Anderen angesehen wird, geht der Patient keine Gefahr ein, falsch therapiert zu werden. Für die Studie ist nun entscheidend, wie sich die Lebensqualität des Patienten durch die Therapie darstellt und welche Therapie schwächere Nebenwirkungen bei gleicher Wirkung zeigt. Um auch die Langzeitfolgen zu erfassen, beträgt die Laufzeit der Studie 17 Jahre. Die Ergebnisse der Studie werden nicht nur bei Ärzten mit großem Interesse erwartet. Daher sind auch die Deutsche Krebshilfe, der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V., die GKV- und PKV-Spitzenverbände, sowie das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen an der Studie als Sponsor beteiligt. Allein dieses Merkmal zeigt den hohen Stellenwert der Studie.
Das Prostata-Zentrum Dortmund-Ost, bestehend aus der Urologie (CA Dr. Orth) und Strahlentherapie (CÄ Dr. Tonscheidt), musste sich zunächst für die Teilnahme an der Studie bewerben und nachweisen, dass alle nötigen Voraussetzungen im Zentrum erfüllt werden. Unterstützung bei der Brachytherapie erhält das Studienteam durch Dr. Ingerfeld, einem niedergelassenen Urologen aus Dortmund. Alle nicht-ärztlichen Tätigkeiten werden vom Prostata-Koordinator Herrn Matthie und der Studienkoordinatorin Fr. Moik übernommen. Alle hoffen, dass noch in diesem Quartal die Formalien erledigt werden und mit der Rekrutierung von Patienten begonnen werden kann. In der wöchentlichen Tumorkonferenz wird über die Eignung eines Patienten entschieden.
Bei der Therapie wird für eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse ein hoher Standard vorausgesetzt. Es werden einheitliche Verfahren für alle teilnehmenden Zentren deutschlandweit vorgegeben und regelmäßige Kontrollen durch Referenzuntersuchungen durchgeführt. Für alle Beteiligten ist eine genaue und umfassende Dokumentation des Therapieverlaufs unumgänglich.
Auch die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Urologen wird durch die Studie enger, denn diese nehmen einen wichtigen Drehpunkt bei der Rekrutierung und späteren Verlaufskontrolle der Patienten ein. Schon im Vorfeld wurden Treffen mit den umliegenden Urologen organisiert, um Fragen zu klären und Ansprechpartner zu finden.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.prefere.de
Ansprechpartner in unserem Hause sind:
Koordinator Prostatazentrum
Tel.: 0231 / 922-1707
Studienassistentin
Anna Moik
Tel.: 0231 / 922-1078
E-Mail: anna.moik@klinikum-westfalen.de