Versorgung Chronischer Wunden

Was ist eine chronische Wunde?

Wunden heilen in den meisten Fällen in kurzer Zeit von alleine ab. Verschiedene Grunderkrankungen können jedoch die normalen Prozesse der Wundheilung beeinträchtigen und es kann sich eine schlecht heilende oder sogar chronische Wunde entwickeln. Besteht über mehr als sechs Wochen keine Heilungstendenz, so spricht man von einer chronischen Wunde. In diesem Fall ist eine professionelle Beratung, Hilfestellung und auch Therapie notwendig, um auch eine solche Wunde wieder zum Abheilen zu bringen.


Warum heilen manche Wunden nicht?

Die Regeneration von Hautgewebe kann durch die Besiedlung mit Bakterien (infizierte Wunde) verhindert werden. Meistens nach einem Unfall oder bei tiefen und stark verunreinigten Verletzungen.
Eine schlechte Wundheilung kann auch durch eine reduzierte oder sogar ganz aufgehobene Hautdurchblutung verursacht werden. Hierbei gelangen zu wenig Blut und Nährstoffe in das Wundgewebe und Stoffwechselprodukte können nicht abtransportiert werden (Arterienverkalkung, chronische Veneninsuffizienz). Dies betrifft am häufigsten die Unterschenkel und Füße.
 
Im Rahmen einer Zuckererkrankung sind die kleinsten Blutgefäße so stark verändert, dass es auch hier zu Durchblutungs- und nachfolgend zu Wundheilungsstörungen mit der Ausprägung chronischer Wunden kommen kann. Hier sind oft die Füße betroffen.
Rauchen erhöht das Risiko für eine chronische Wunde um das Doppelte. Da sich bei jeder Zigarette die Blutgefäße zusammenziehen, entsteht hierdurch eine Minderdurchblutung im Gewebe. Diese kann insbesondere im Wundgewebe dramatische Auswirkungen für die Wundheilung zur Folge haben.
 
Wenn der Lymphabfluss aus dem Gewebe nicht richtig arbeitet, führt dies zu Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme). Dort entstandene Wunden können durch den hohen Gewebedruck nicht richtig abheilen.
 
Bettlägerige Patienten können sich aufgrund ihrer Bewegungsunfähigkeit (z.B. durch Lähmung, Koma) Liegegeschwüre (Dekubiti) zuziehen, wenn sie zu lange auf einer Körperstelle liegen.


Wie können chromische Wunden behandelt werden?

Chronische Wunden können zur Abheilung gebracht werden. Hierfür stehen viele verschiedene Möglichkeiten der modernen Wundpflege zur Verfügung und werden auch bei uns zur Anwendung gebracht. Jedoch muss die mögliche Ursache für die chronische Wunde ebenfalls gefunden und behandelt werden. So können Gefäßspezialisten die Durchblutung sowohl konservativ als auch operativ verbessern. Raucher können durch Entwöhnungskurse und Schulungen das Rauchen einstellen. Der Blutzucker kann und muss gut eingestellt werden: durch diätetische Maßnahmen, gegebenenfalls auch durch die Einnahme von speziellen Medikamenten oder sogar durch das Spritzen von Insulin.

Vermehrtes Gewebewasser bei Lymphödemen kann durch die konsequente Lymphdrainage sowie das Tragen von Kompressionskleidung erheblich reduziert werden. Der Ausbildung von Druckstellen oder -geschwüren kann durch die sinnvolle und konsequente Anwendung von entlastenden Lagerungsmaßnahmen erfolgreich entgegengewirkt werden.
 
In der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie am Knappschaftskrankenhaus Dortmund arbeiten wir daher eng mit Wundmanagern, Gefäßspezialisten, Diabetologen, Orthopäden, Unfallchirurgen, Pflegefachpersonal sowie Physio- und Ergotherapeuten zusammen, um Ihnen eine umfassende Therapie anbieten zu können. 

Reichen die oben erläuterten Maßnahmen nicht aus, die Wunde zur Abheilung zu bringen, kann ein operativer Eingriff notwendig werden. Je nach Wunde muss zunächst eine operative Wundreinigung, gegebenenfalls mit einer Vakuumtherapie, durchgeführt werden. Mithilfe der Vakuumtherapie kann eine Reinigung der Wunde und die Ausbildung eines guten Wundgrundes für möglichweise weitere operative Schritte erreicht werden. Daran schließt sich eine Gewebeverpflanzung von einer gesunden Körperstelle an (z.B. Hauttransplantation). Reicht dies nicht aus, so muss unter Umständen Gewebe aus der Umgebung (lokale Gewebeverschiebung) oder auch von ganz anderen Körperstellen auf die Wunde verpflanzt werden. Dies erfolgt dann unter Anwendung des Operationsmikroskops, mit welchem die Gewebestücke wieder an die Blutversorgung angeschlossen werden.

Durch die enge Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen sowie unter Anwendung operativer Maßnahmen können wir auch schwierige Wunden zur Abheilung bringen. Oberstes Ziel ist hierbei die Verbesserung Ihrer Lebensqualität, die Vermeidung von Amputationen und die Linderung von Schmerzen.

In unserer Sprechstunde besprechen wir Ihre Krankengeschichte und unterbreiten Ihnen einen Therapievorschlag.


Welche Leistungen bieten wir für Patienten mit Chronischen Wunden?

Die Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie am Knappschaftskrankenhaus Dortmund bietet folgendes Leistungsspektrum:

  • Beratung und Behandlung von Patienten mit chronischen Wunden

  • Auswahl geeigneter und angemessener Materialien bzw. Wundauflagen zur Wundversorgung

  • Anleitung und Schulung von Patienten und mitbehandelnden Angehörigen zur selbstständgen Wundversorgung

  • Koordination weiterführender Diagnostik

  • Behandlung zugrundeliegender Ursachen chronischer Wunden in enger Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen

  • Indikationsstellung zur chirurgischen Therapie und Überleitung ins Krankenhaus

  • Komplettes operatives Spektrum der Rekonstruktion des Haut-/ Weichteilmantels unter Anwendung modernster und schonendster Operationsverfahren der Plastischen Chirurgie

  • Überführung in die ambulante Wundversorgung mit Therapieempfehlungen

Prof. Dr. med. Robert Krämer

Prof. Dr. med. Robert Krämer
Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive, Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie
Tel.: 0231 922-2161
Fax: 0231 922-2169

Lebenslauf

Unsere Wundsprechstunde bieten wir 
Montag, Mittwoch, Freitag
von 9.00 bis 10.30 Uhr an.
Zur Anmeldung geht es HIER
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Top Karriere Chancen
KTQ-Zertifikat
Zertifikat seit 2019 audit berufundfamilie
QMKD-Zertifikat
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Partner der PKV 2020
Mitglied im Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen
Kompetenzzentrum Thoraxchirurgie
DHG Siegel
Zertifikat Referenzzentrum für Hernienchirurgie