Nicht nur in Corona-Zeiten: Heilige Barbara steht für Schutz und Hoffnung
Der zeitliche Zusammenhang zur Corona-Entwicklung ist rein zufällig. Dennoch bietet eine ganz besondere Darstellung der Schutzpatronin Barbara im Knappschaftskrankenhaus Dortmund auch und gerade jetzt manchen Patienten, Besuchern und Mitarbeitern mentale Unterstützung. Diese ganz spezielle Barbara-Figur symbolisierte 39 Jahre lang am Schacht 10 des Bottroper Bergwerks Prosper-Haniel, 1000 m tief unter der Erde, Schutz und Hoffnung.
Die Figur erhielt ihren Standort unter Tage nachdem der Frischwetterschacht in der Kirchheller Heide bei Bottrop 1980 das Niveau der 6. Sohle erreicht hatte. Am Füllort, dem Übergang von der senkrechten Schachtsäule zu der waagerechten Gesteinsstrecke, hatte die Barbarafigur einen festen Platz bis zur Aufgabe des Bergwerks Prosper-Haniel und dem Verfüllen des Schachtes im Dezember 2019. Prosper-Haniel war bis zu seiner Schließung das letzte aktive Steinkohlen-Bergwerk im Ruhrgebiet.
Der Überlieferung nach stammte die Heilige Barbara aus Nikomedia, der heutigen Stadt Izmit in der Türkei. In ihrer Jugend soll sie sich dem damals dort verfolgten Christentum angeschlossen haben. Die Legende erzählt, Barbaras erzürnter Vater habe seine christliche Tochter zur Strafe in einen hohen Turm eingesperrt. Selbst grausame Marterung habe sie nicht von ihrem Glauben abgebracht. Auf der Flucht bot ihr ein Felsspalt ein Versteck vor den Verfolgern. Verraten von einem Hirten wurde Barbara gefangen und der Legende nach vom eigenen Vater enthauptet. Der aber sei daraufhin vom Blitz tödlich getroffen worden.
Die Beziehung zum Bergbau wird durch den Felsen erklärt, der sich für Barbara öffnete. Am 4. Dezember eines jeden Jahres wird heute im Ruhrgebiet an vielen Orten die Barbarafeier begangen, oft getragen durch Knappenvereine oder Bergbau-Gewerkschaft. Im Gedenken an das Leid der Heiligen Barbara wird die Hoffnung ausgedrückt, dass sie den Bergleuten - und nicht nur diesen – in der Zukunft weiterhin beistehen wird.