Krebszentrum feiert den 10. Geburtstag
Fast jeder Zweite in Deutschland erkrankt irgendwann im Laufe seines Lebens an Krebs, so die Deutsche Krebshilfe. 23000 Betroffene betreute allein das Krebszentrum im Klinikum Westfalen, seit es vor zehn Jahren als erstes onkologisches Zentrum in NRW zertifiziert wurde, so Stefan Aust, Hauptgeschäftsführer des Klinikums Westfalen. Für eine medizinische Betreuung mit höchst möglicher Qualität aber auch für Vorbeugung und Früherkennung wirbt das Zentrum im Jahr des zehnjährigen Bestehens.
Der Ärztliche Direktor des Klinikums Westfalen, Prof. Dr. Karl-Heinz Bauer, hat den Weg hin zu einem zertifizierten Krebszentrum am Knappschaftskrankenhaus Dortmund persönlich mit vorangetrieben. „Medizinische Hilfe für Krebspatienten gab es an unserem mehr als 60 Jahre alten Haus natürlich schon zuvor. Uns ging es darum, höchste Ansprüche an medizinische Qualität und umfassende Angebote in Diagnostik und Therapie festzuschreiben und Patienten dieses Niveau dauerhaft zu sichern“, beschreibt er. Dr. Peter Ritter, Direktor der Onkologischen Kliniken im Klinikum Westfalen ergänzt: „In unserem Krebszentrum wird das enge Miteinander vielfältiger Fachdisziplinen wirklich gelebt.“
Mit eigener Nuklearmedizin und Strahlenmedizin, stationärer und ambulanter Onkologie, einer auf eine eigene Psychiatrische Fachklinik gestützten Psychoonkologie und intensiver Begleitung durch ein eigenes Qualitätsmanagement wurde das Leistungsangebot immer weiter ausgebaut. Kernstück ist die Tumorkonferenz, in der die Kompetenz aller Fachabteilungen für die Entwicklung des optimalen Behandlungskonzeptes für jeden individuellen Fall genutzt wird. Patienten wird auch die Teilnahme an aktuellen Studien angeboten.
Die Heilungschancen haben sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert, betont Dr. Ritter. Dazu tragen zertifizierte Krebszentren mit extern überprüfter hoher medizinischer Qualität bei. Für die Deutsche Krebsgesellschaft sind die zertifizierten Zentren Basis der Krebsversorgung entsprechend des Nationalen Krebsplans. Charakteristisch für diese Zentren sind qualitätsgeprüfte Netzwerke aus stationären und ambulanten Einrichtungen, in denen alle an der Behandlung eines Krebspatienten beteiligten Fachrichtungen eng zusammenarbeiten.
Am Krebszentrum des Klinikums Westfalen wird das in besonderer Weise umgesetzt. Am Knappschaftskrankenhaus arbeitet ein umfassendes Netzwerk von Fachdisziplinen zur Behandlung von Tumorerkrankungen eng zusammen. Neben Chirurgen und Plastischen Chirurgen, Onkologen, Gynäkologen, Pneumologen, Gastroenterologen, Urologen, Radioonkologen, Nuklearmedizinern, Radiologen, Experten für die medikamentöse Tumortherapie oder Pathologen gehören dazu weitere Fachdisziplinen, unter anderem auch Psychoonkologen, speziell geschulte onkologische Pflegekräfte oder Sozialarbeiter. Das Besondere dabei: Alle Fachkliniken und Abteilungen sind an einem Standort vereint.
Neben hohem Ausbildungsstand all dieser Experten und einer hervorragenden medizintechnischen Ausstattung von der aktuell gerade auf neuesten Stand gebrachten Mammographietechnik bis zum im Vorjahr schon zum dritten Mal erneuerten robotischen Unterstützungssystem im OP oder nuklearmedizinischer Technik, in die in den nächsten Monaten noch erhebliche Mittel investiert werden, setzt das Klinikum Westfalen auf einen empathischen Umgang mit jedem Einzelfall und auf hohes Engagement auch in der Krebsvorbeugung, der Früherkennung und der Nachsorge.
Eine enge Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen und eigene offene Gesprächsangebote gehören genauso dazu, wie vielfältige Vortragsangebote, digitale und gedruckte Informationsmöglichkeiten, Wochen für das Leben und Aktionstage. Ziel ist es, die onkologische Versorgung von Patienten immer weiter zu verbessern.
Zum zehnjährigen Bestehen des Krebszentrums geplante Veranstaltungen mussten im Blick auf die Corona-Pandemie und zum Schutz von Besuchern abgesagt werden. Wir hoffen, zu einem späteren Zeitpunkt Veranstaltungen nachholen zu könnden.