Andrea Pretzlik und Chefarzt Dr. Chun am Knappschaftskrankenhaus Dortmund
Chefarzt Dr. Kyung-Hun Chun ist begeistert von der Zusammenarbeit mit PA Andrea Pretzlik.

Nach erfolgreichem Bachelorstudium: Andrea Pretzlik ist die erste PA im Klinikum Westfalen

Sie ist keine Assistenzärztin, sondern eine (so wörtlich übersetzt) „Arzt-Assistentin“, eine Physician Assistant (PA). Andrea Pretzlik hat ein entsprechendes Studium abgeschlosssen und leistet in der Klinik für Gefäßchirurgie am Knappschaftskrankenhaus Dortmund einen wichtigen Beitrag zur Patientenversorgung.

Während der Beruf international im Gesundheitssystem etabliert ist und besonders in den USA schon lange anerkannt ist, sind Physician Assistants hierzulande noch nicht sehr verbreitet und nur wenigen bekannt. Das merkt auch Andrea Pretzlik, die sich gegenüber Kolleginnen und Kollegen aber auch im Patientengespräch immer wieder erklären muss.
Als PA übernimmt sie viele Tätigkeiten, die auch Assistenzärzte leisten, sie legt Zugänge, führt körperliche Untersuchungen durch, übernimmt die vorbereitende Aufklärung der Patienten, sichtet Labor-Ergebnisse und führt Gespräche mit Angehörigen. Ihren Chefarzt Dr. Kyung-Hun Chun unterstützt sie bei der Erstellung von Diagnosen und Behandlungsplänen aber auch bei komplexen Untersuchungen und medizinisch-technischen Tätigkeiten, bei Eingriffen im OP und bei der Notfallbehandlung. Dadurch entlastet sie ihn und sein Team für seine Kernaufgaben.

Kein Wunder, dass der Chef begeistert ist: „Die Arbeit von Physician Assistants führt zu einer effizienten Arbeitsentlastung im ärztlichen Team, da sie alle delegierbaren Tätigkeiten übernehmen können. Darüber hinaus stellen sie eine Konstante in der Abteilung dar, während Assistenzärzte erfahrungsgemäß nur für den begrenzten Zeitraum der Facharztausbildung bleiben und dann oft in eine andere Position und/oder Klinik wechseln.“
Dr. Chun kannte das PA-Modell bereits von einem früheren Arbeitgeber und ist froh, dass er es am Klinikum Westfalen etablieren konnte. „Andrea Pretzlik ist die erste PA in unserem Klinikverbund, aktuell haben wir hier im Gefäßzentrum aber noch zwei Mitarbeiter, die sich im Studium befinden“, freut er sich über Nachrücker.
Genau wie Andrea Pretzlik studieren sie drei Jahre lang berufsbegleitend. „Eine echte Herausforderung“, so die 32-Jährige, die ihr dennoch großen Spaß machte. An der Hochschule kam der gelernten Operationstechnischen Assistentin (OTA) ihr Praxiswissen enorm zugute. Der Studiengang ist an das Medizinstudium angelehnt. Absolventen sind anschließend sowohl im stationären, als auch ambulanten Bereich und auch in der Forschung einsetzbar.

Die Kosten für das Studium trug das Klinikum Westfalen und profitiert nun von der frisch gebackenen Bachelor-Absolventin, die eventuell auch noch einen Masterabschluss machen möchte – „aber noch nicht sofort“, wie sie schmunzelnd betont.
Der Mut, diesen in Deutschland noch so selten eingeschlagenen Weg zu gehen, hat sich am Ende für alle Seiten gelohnt. Andrea Pretzlik ist froh, dass sie in ihrem Traumberuf arbeiten viele verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen kann und Dr. Chun spricht von einem unschätzbaren Wert für die gesamte Klinik für Gefäßchirurgie. „PAs sind hochqualifizierte medizinische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auf die wir gerade in Zeiten des viel zitierten Ärztemangels bauen können.“

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